10 Jahre Europäischer Verein „Sur les pas des Huguenots et des Vaudois“
Jubiläumsveranstaltung am 3.-4. Oktober 2025 am Genfer See
An der Veranstaltung teilgenommen haben für Deutschland Renate Buchenauer und Dorothe Römer.
Insgesamt wurden die vier Partnervereine durch etwa 30 Personen vertreten. Ein größerer Teil kam aus der Schweiz, insbesondere den Regionalvereinen „Genf“ und „Waadtland“. Sieben Personen vertraten den französischen Verein, vier die italienische Stiftung. Am 2. Tag fanden sich noch weitere Gäste aus der näheren Umgebung der Schlussveranstaltung in Chancy an der schweizerisch-französischen Grenze ein.
Der schweizerische Verein „VIA“ hat die Gesamtveranstaltung in hervorragender Weise organisiert und vorbereitet. Uns bot sich ein abwechslungsreiches und detailliert vorbereitetes Programm. Vor Ort unterstützten Lokalvertreterinnen die perfekte Organisation.
Am Freitag, 3. Oktober startete das Programm mit einer offiziellen Begrüßung durch den schweizerischen Vereinspräsidenten Pierre-André Glauser am Ufer des Genfer See in der Gemarkung Prangins, direkt am Denkmal der Glorreichen Rückkehr der Waldenser. Sein historischer Rückblick auf diesen geschichtsträchtigen Ort schloss auch Ausführungen zur 10-Jahres-Geschichte des Europäischen Vereins und einen Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Kollegen und Freund Francois Wencelius aus dem Vorstand der französischen Fédération ein. Ihm schloss sich der Bürgermeister der Gemeinde Prangins an, der die europäischen Besucher begrüßte und der Europarat-Kulturroute alles Gute wünschte. Im Anschluss waren wir seitens der Gemeinde zu einer regionaler Weinverköstigung eingeladen, bevor die italienische Delegation eine szenische Lesung zu Start und Ablauf der „Glorreichen Rückkehr“ der hier aufgebrochenen Waldenser gab und dabei Gedanken zu den Formen von Widerstand in Geschichte und Gegenwart einband.
Nachfolgend fuhren wir mit öffentlichem Bus in den Nachbarort Nyon, von wo wir das Schiff nach Ivoire auf der französischen Seite des Genfer Sees nahmen. Dort landeten damals die Waldenser nach ihrer Überfahrt. Wir wanderten auf dem „Waldenserweg“ und Dorothe Römer erhielt die Gelegenheit, für den deutschen Verein zu grüßen und zurückzuschauen auf die Entwicklung des Hugenotten- und Waldenserpfads in Deutschland, seine Bedeutung als Europarat-Kulturroute und die gemeinsamen europäischen Aktivitäten. Darin eingeschlossen war auch ein herzlicher Dank für die hervorragende Organisation und Betreuung der Jubiläumsveranstaltung. Die kleine Wanderung führte uns bis in den Nachbarort Nernier, von wo uns das Schiff auf die Schweizer Seite zurückbrachte.
Der Abend endete sehr angenehm mit einem Essen in einem Restaurant am Strand in Nyon.
Der 2. Tag begann unweit von Chancy (Schweiz). Auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad wanderten wir entlang der Rhone in Richtung Chancy. Dort wurden wir von der Bürgermeisterin der Gemeinde Chancy sowie ihrer Kollegin aus dem französischen Nachbarort empfangen. Präsident Pierre-Andre Glauser begrüßte alle Gäste und gab den inhaltlichen Rahmen für die Veranstaltung. Gleichzeitig setzte er einen neuen Akzent und eine neue Idee für künftige partnerschaftliche Aktionen: „Résistance – Widerstand“ als prägendes Element der hugenottischen und waldensischen Geschichte über die Jahrhunderte.
Im Anschluss enthüllten Laure Alvarez für die französische Fédération und Pierre-André Glauser eine Tafel, die wie ihr 2023 an der deutsch-schweizerischen Grenze installiertes Pendant gestaltet ist: auf einer Seite informiert sie über die Lokal- und Regionsgeschichte im Grenzgebiet und auf der anderen über die Europäische Kulturroute. Diese Tafel wird direkt am Grenzübergang des Wegs aufgestellt.
Das Jubiläum endete am Nachmittag mit einem Imbiss und vielen Gesprächen und Austauschen unter den europäischen Partnern. Elisabeth Blanchard trug mit einer frei vorgetragenen spannenden historischen Erzählung zum Exil der Hugenotten zu einem schönen Abschluss der Veranstaltung bei.
6.10.2025 Renate Buchenauer