Historische Grundlagen für die Wegführung

Die Konzeptionierung eines Korridors für den Verlauf des Hugenotten- und Waldenserpfads in Deutschland

Folgende Aspekte waren für die Routenfindung wesentlich:

  • Es gab  einige markante Hauptwege der französischen Flüchtlinge: zum einen über die Schweiz, von dort (Schaffhausen/Basel) mit Vorliebe mit dem Schiff die Verteilerlinie Rhein abwärts  oder aber per Schiff über den Atlantik/Ärmelkanal  in die Niederlande oder nach England. 
  • Eine direkte Verbindungslinie war Schweiz-Schaffhausen/Basel – Landweg Baden-Württemberg(freier Durchzug, oft über Stuttgart) oder aber Wasserweg auf dem Rhein bis Germersheim.
  • Flüchtlinge aus dem östlichen Frankreich (v.a. Gegend der Lorraine um Metz) zogen ins benachbarte Saarland und in die Pfalz, von dort entweder weiter nach Hessen/Braunschweig/Berlin/Brandenburg oder aber auf dem Rhein nach Köln oder weiter zur Nordseeküste.
  • Der Weg der Flüchtlinge verlief häufig über mehrere Jahre in einzelnen Etappen, die jedoch nicht immer zielgerichtet, sondern von verschiedenen äußeren Faktoren abhängig waren (Verhalten und Anwerbung der einzelnen Regierungen protestantischer Länder, Kontakte zu Verwandten, Freunden, Arbeitsmöglichkeiten etc.
  • Die Flüchtlinge ließen sich nicht nur in speziellen Orts-Neugründungen  nieder, sondern siedelten sich in vielen bereits bestehenden Städten und Gemeinden an und gründeten dort eigene Kirchengemeinden. Auch diese Tatsache war ein wichtiger Aspekt in der Frage der Korridor-Konzeptionierung.
  • Wichtige (Zwischen-/Verteiler)Stationen waren u.a. die Städte Stuttgart, Zweibrücken, Kaiserslautern, Mannheim, Heidelberg, Frankfurt, Marburg und Kassel.