Das Hugenottenkreuz
Das weltweit verbreitete Hugenottenkreuz ist besonders in Frankreich zu einem Erkennungszeichen der reformierten Christen geworden.
Das Kreuz in seiner heutigen Form geht zurück auf den Orden St. Esprit (Orden vom Heiligen Geist), der auf dem mittelalterlichen Malteserkreuz gründet. König Heinrich III. von Frankreich stiftete den Orden St. Esprit im Jahr 1578. Im Unterschied zu diesem Orden, der die Taube im Zentrum des Kreuzes zeigt, hat das Hugenottenkreuz eine herabhängende Taube als Sinnbild für den heiligen Geist.
In den vielen bekannten Variationen des Hugenottenkreuzes begegnet aber auch anstelle der Taube eine anhängende Träne als Zeichen der Leiden der verfolgten Kirche oder eine kleine Keule (trissou, pilon), die für den Glaubenskampf steht.
Zwischen den Kreuzesarmen werden Lilien erkennbar, das Wappen der Bourbonen und damit Ausdruck der Königstreue der Hugenotten. Die acht kleinen Kreise an den Enden der Kreuzesarme symbolisieren die Seligpreisungen der Bergpredigt.
Über die Entstehung des Hugenottenkreuzes berichtet erstmalig der Prior von Bernis, Abbé Valette, in einer Schrift Der Aufruhr in den Cevennen. Danach hat der Goldschmied Maystre in Nîmes um 1688 das Kreuz entworfen und hergestellt. Es fand schnelle Verbreitung in der Stadt und ihrem Umfeld. Es wurde nach seiner Herkunft auch Kreuz von Languedoc genannt.
Autor: Jochen Desel