Der Treidelkanal-Traum
Auf Landgraf Carls Spuren - seine Zukunftsidee blieb nur ein Traum
Ein Projekt im Europäischen Kulturerbejahr „Sharing Heritage“ 2018
Landgraf Carl von Hessen-Kassel (1654 – 1730) hatte ehrgeizige Pläne, um den wirtschaftlichen Aufschwung in seinem Land zu beflügeln – zum Beispiel der Bau eines Treidel-Kanals zwischen Weser und Lahn, um zollfreien Warenverkehr in Hessen zu ermöglichen. Letztlich verfolgte der Landgraf mit dem Kanalbau ein Vorhaben von europäischer Bedeutung – ein Schifffahrts-Bindeglied zur Erleichterung des Warenverkehrs weit über Hessen hinaus.
Der hugenottische Physikprofessor Denis Papin, der seit 1695 im Dienste des Landgrafen Carl stand, erfand hierzu die Doppelkammerschleusen-Technik zur Überwindung der Wasserscheiden. 1713 startete das ehrgeizige Kanalbauprojekt mit der Hafenanlage in der neu gegründeten Hugenottenstadt Sieburg (ab 1719 Carlshafen), es folgte der Ausbau der Diemel. Der Kanalbau wie die Schifffahrt auf dem Landgraf-Carl-Kanal waren jedoch wie so manche andere technische Neuerung unwirtschaftlich und technisch problematisch. So wurde das Kanalprojekt nicht weitergeführt, sondern 1729 vor Hofgeismar eingestellt. Weiter kam es nicht, und so erfüllten sich die vom Kanal erhofften Wirtschaftsimpulse nicht.
Relikte der wassertechnischen Anlagen sind bis heute in Bad Karlshafen, Helmarshausen, Trendelburg und Stammen zu erkennen.
Zur Erinnerung an die für die damalige Zeit außergewöhnlichen, weitreichenden Planungen des Landgrafen Carl wurden im Rahmen eines gemeinsamen Kultur- und Kunstprojekts mit den Städten Bad Karlshafen, Hofgeismar, Schwalmstadt, Neustadt und Rauschenberg Treidelkahn-Nachbauten aufgestellt – immer da, wo der europäische Kulturfernwanderweg die geplante Kanaltrasse kreuzt.
Downloads mit ausführlichen Beschreibungen:
Tafel zum Treidelkahn Bad Karlshafen (PDF)
Tafel zum Treidelkahn Hofgeismar (PDF)
Schild zum Treidelkahn Mengsberg (PDF)
Schild zum Treidelkahn Rauschenberg (PDF)
Schild zum Treidelkahn Schwalmstadt-Treysa (PDF)